Montag, 30. Juni 2008

UBS Analyse

Die UBS zählt zu den grössten Verlierern der Subprime- und Kreditkrise. Die Abschreibungen, die sie vornehmen musste, waren enorm und es ist laut Analysten kein Ende in Sicht. So soll die UBS noch einmal 5 bis 7 Mrd. im 2. Quartal abschreiben.

Fundamental
Die UBS ist noch immer der grösste Vermögensverwalter der Welt. Fundamental ist der Wert des Unternehmens schwierig zu beurteilen, da aufgrund der Verluste keine Brauchbaren Zahlen vorhanden sind, dementsprechend gehen die Meinungen auseinander. Folgede Massnahmen wurde im Rahmen der Umstrukturierung der Bank durchgeführt:

  • Personalstopp
  • Ausscheidung von Subprimepapieren in eine Zwecksgesellschaft
  • Revision des Riskmanagements
  • Marcel Ospel hat die Bank verlassen
  • Druckkosten werden gesenkt
  • Personelle Konsequenzen wurden vorgenommen
  • Erhöhung der Mindesteinlage für US-Kunden von 50'000 auf 250'000 USD
  • Die Budgets für Auswärtige Aktivitäten mit Kunden werden gekürzt, es wird nur noch günstiger Wein und Champagner getrunken
Diese Massnahmen zeigen einfach einmal, dass die Führungsspitze etwas ändern will und muss. Die Verringerung der Übrigen Aufwände und Personalkosten sind schön und gut, doch brigt die momentane Situation, in der sich die UBS befindet, zahlreiche Risiken:

  • Kapitalmarkterträge sind in einem Bärenmarkt nicht gesichert
  • Kreditkrise und daraus resultierendes Misstrauensverhältnis zwischen den Banken kann langfristigen zu Liquiditätsengpässen führen
  • M&A Aktivitäten nehmen ab
  • Mittelabflüsse im Schweizer Retailgeschäft und im Wealth Management
  • Top-Kader verlässt die Bank und nimmt den Kundestamm gleich mit
  • Der immens schwäche US-Dollar wird das Geschäft nachhaltig tangieren
  • Überregulierung der SNB könnte ine zweite Kapitalerhöhung mit sich ziehen
  • Imageschaden und Misstrauen plagen das Bild der UBS in der Öffentlichkeit
  • Strafrechtliche Untersuchung gegen die UBS wurden durch zahlreiche Behörden, (Klein-)Banken, Bundesstaaten und Anlegern in den USA eingeleitet
In den Risiken nicht mit einbezogen ist eine wo mögliche Rezession oder Stagflation in den USA, die den Dollar weiter abwerten, die Anzahl von Privatinsolvenz erhöht und die Situation auf dem amerikanischen Immobilienmarkt weiterhin reizt.

Charttechnisch
Nachdem Einläuten in den Bullenmarkt Anfangs 2003 bildete sich vor der Trendwende im uli 2007 ein Trippeltop. Der Bruch des 4 jährigen Aufwärtsrends zog einen Bodenlosen Absturz mit sich. Unzähliche psychologische und charttechnische Unterstützungen wurden gebrochen. Auf dem jetzigen Niveau haben wir einen markanten Widerstand bei CHF 37.-. Doch was die Unterstützungen anbelangt, so sieht es katastrophal aus! Die beinahe wichtigste Unterstützung bei CHF 24.- wurde nach anfänglichen Repressionengebrochen, die letzte Unterstützung bei ca. CHF 21,90.- wurde heute auch genommen. Der letzte Hoffnungsschimmer bleibt die psychologische Marke von CHF 20.-, doch die Trends bei UBS zeigen klar nach Süden, weshalb einem Kurs unter CHF 20.- nichts mehr im Wege steht.



Fazit/ persönliche Meinung
Die UBS gehört zu den Banken, die bei einer Erholung des ganzen Bankensektors, das wahrscheinlich grösste Potential hat. Aber dennoch sind die Aussichten fundamental sowie technisch sehr düster. Ich persönlich würde einen Rückzug aus dem US-Geschäft begrüssen, sodass sich die UBS dann auf die Vermögensverwaltung konzentrieren kann. Mit US-Key Clients könnte man sich anderweitig einigen, da bin ich persönlich überzeugt davon. Mit einem Einstieg würde ich abwarten. Die Märkte sind weltweit durch die steigende Inflation und denn unaufhaltbaren Ölpreis äusserst gerezigt. Auch ist die aktuelle Saisonalität (Sommer) nicht sehr günstig für Investments. Ich bin davon überzeugt, dass wir noch einen Kurs von CHF 18-19.- auf Schlusskursbasis sehen werden. Die UBS bleibt eine Glaubensfrage unter den Börsianern, wer von der Bank überzeugt ist, der soll abwarten und bei richtig "günstigen" Kursen zuschlagen, wer jedoch an einen Untergang glaubt sollte die Finger von ihr lassen und sich um andere Aktien kümmern. Doch beide Parteien sind sich wohl einig, dass die UBS eine langfristige Investition darstellt.

Keine Kommentare: